Wenn das entscheidende Bewertungskriterium bei Hausbanken, das so genannte Rating, keinen guten Wert zeigt, kann es für den Unternehmer schwer werden. Kredite werden nur schwerlich und mit vielen Sicherheiten oder eben gar nicht gewährt. Aber das Rating fällt nicht vom Himmel – was kann man also tun, um in der Gunst von Finanzpartnern zu steigen? Fünf Tipps vom Spezialisten.

Unnötige Negativeinträge vermeiden

Jeder kennt das: „Mache ich gleich…“ und gemacht wird es doch nicht. Es kommt manchmal auch aus reiner Vergesslichkeit zu einem Zahlungsverzug. Diese Zahlungsverzüge werden aber unter Umständen an die für das Rating zuständigen Auskunfteien weitergeleitet. Wenn es also zu oft zu verspäteten Zahlungen kommt, dann verschlechtert das Ihr Rating – egal ob es schlicht an Schusseligkeit lag oder an Problemen, die Rechnung zu begleichen.

Mitarbeiten

Grundsätzlich: Arbeiten Sie mit den Auskunfteien zusammen. Wenn Sie aufgefordert werden, Informationen über Ihr Unternehmen preiszugeben, dann sollten Sie das wohlwollend prüfen. Denn eines ist klar: Es wird ein Rating über Ihr Unternehmen erstellt – ob Sie mitarbeiten oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Rating am Ende der Realität entspricht ist nur höher, wenn Sie Ihre Informationen mit einfließen lassen.

Angaben regelmäßig prüfen

Fehler passieren: Auch, wenn es keine böse Absicht ist – auch bei Auskunfteien passieren Fehler, falsche Zuordnungen oder Informationen werden nicht auf den neuesten Stand gebracht. Und so kommt es, dass ein uraltes Negativmerkmal, das längst erledigt ist, immer noch Ihr Rating belastet. Sie können bei den Auskunfteien aktiv nachfragen, welche Informationen benötigt werden, um den Ratingwert zu verbessern.

Kontoführung

Finanzielle Puffer einplanen: Achten Sie bei der Führung der Geschäftskonten darauf, dauerhafte Überziehungen zu vermeiden. Wenn Absprachen zur Rückführung von Krediten getroffen sind, dann sollten diese auch eingehalten werden. Experten meinen, dass eingeräumte Kredite nur zu 70 Prozent genutzt und besser für unvorhergesehene Investitionen freigehalten werden sollten. Plangemäße Anschaffungen können besser etwa über Leasing getätigt werden.

Eigenkapitalquote verbessern

Kleine Maßnahme, große Wirkung: Maschinen, Gebäude, Büroeinrichtung, Fuhrpark etc. sind Werte, die das Anlagevermögen und damit die Bilanzsumme erhöhen. Bei der Eigenkapitalquote werden die freien liquiden Mittel in Beziehung zu der Bilanzsumme betrachtet. Wenn also die Bilanzsumme nicht erhöht wird, bleibt auch das Eigenkapital im Verhältnis gleich hoch. Müssen Neuanschaffungen getätigt werden, dann unbedingt alternative Wege zum Kredit prüfen. Auch hier hilft Leasing – sogar gleich zweimal: 1. Die Kaufsumme fließt nicht auf einmal ab, sondern wird auf kleine Raten verteilt. Ideal für die Liquidität. 2. Die Anschaffung wird in den Büchern des Leasingpartners geführt. Sie erscheint nicht in der Bilanz des Unternehmens. Also wird das Anlagevermögen auch nicht größer. Ideal für das Verhältnis Bilanzsumme und liquide Mittel. Auch andere Finanzierungsformen können helfen: Factoring, Finetrading etc.